
Baywatch Klinikum - 4 Caipis (und ein Capy) für ein Hallelujah - Teil 2
Natürlich ist unser Doktor der Herzen in seinem Urlaub nicht so entspannt, wie er es gern gewesen wäre. Doch eine schicksalhafte Begegnung später überschlagen sich die Ereignisse. Was wird Strangelove tun?
Vor ihm stand ein junger Mann in Badehose und Stirnband, der dem Doc bestens bekannt war. Dieser strahlte übers ganze Gesicht und hielt dem Doc einen neuen Eiskaffee entgegen. Etwas verdutzt nahm das Capybara diesen entgegen und einen der Kopfhörer aus dem Ohr.
“Herr Küchen, Sie sind auch hier?”
Das Grinsen seines Gegenübers wurde breiter.
“Hubert bitte, Dr. Strangelove. Und ja, ich habe Ferien, das Dojo ist geschlossen und ich bin mit Sabi im Urlaub. Ich freue mich aber natürlich sehr, Sie hier zu treffen. Welch unverhofftes Glück! Wir liegen hier gleich neben Ihnen!”
Das durfte doch alles nicht wahr sein. War denn das komplette Klinik-Personal hier?
“Oh wie schön. Danke für den Eiskaffee. Wo ist die Dino-Dame denn gerade?”
Hubert sah sich um.
“Eigentlich wollte sie nur schnell etwas holen. Aber sie ist jetzt schon eine ganze Weile weg. Ich wollte doch ins Wasser…”
“Dann gehen Sie doch? Ich kann ihr ja sagen, wo Sie sind, wenn sie zurückkommt.”
War er verrückt? Hatte er gerade Interaktion angeboten?
“Aber ich muss mir noch den Rücken mit Sonnencreme eincremen, bevor ich ins Wasser gehe. Das bekomm ich alleine nicht so gut hin…”
“...”
“...”
“...”
“...”
“...”
“... würden Sie mir vielleicht den Rücken eincremen?”
Seufzend stellte der Doc den Eiskaffee ab und streckte die Pfote aus. Hubert überreichte ihm verlegen die Tube Sonnenschutz und drehte ihm den Rücken zu.
Vorsichtig gab der Doc ausreichend Creme auf seinen Pfoten und begann diese auf dem vor ihm befindlichen Körper zu verteilen. Gewissenhaft machte er sich daran, keine Stelle auszulassen, um optimalen Schutz vor der Sonne zu gewährleisten. Dabei begutachtete er die makellose, helle Haut des jungen Mannes. Natürlich nur aus medizinischem Interesse. Strangelove nahm noch etwas Creme nach und rieb auch den Nacken und die Schultern ein. Wie muskulös diese waren, das hatte er bei der letzten Begegnung gar nicht bemerkt.
Vielleicht verweilten seine Pfoten etwas länger als nötig an dieser Stelle.
Only the brave find hope
Und er roch auch sehr gut. Hätte er ihm doch mal schreiben sollen, nachdem Hubert ihm den Zettel mit seiner Handynummer gab? Aber was hätte er sagen sollen. Und er war schließlich immer noch Arzt. Und Schwester Sabi… und überhaupt!
In a second chance
Ein paar schreiende Kinder, die an ihnen vorbei rannten, rissen den Doc aus seinen Gedanken. Ruckartig nahm er die Pfoten von Huberts Rücken, welcher geduldig gewartet hatte.
“Äh ja so. Fertig.”
“Vielen Dank, dann hüpf ich jetzt mal ins Wasser! Ich hoffe, ich sehe Sie später wieder. Das würde mich wirklich sehr freuen.”
Mit diesen Worten und einem Grinsen drehte der Karateka sich um, berührte dabei wie zufällig die Pfote des Docs und verschwand Richtung Meer. Das Capybara blieb mit tausend Gedanken zurück.
I know the time will come
When I will learn to love again
I know the time will come
When I won’t hold on to the past
Er schaute Hubert noch lange nach, als dieser in den Wellen verschwand.
Seufzend ließ er sich wieder auf seine Strandliege fallen. Nein, so hatte er sich seinen Urlaub wirklich nicht vorgestellt. Wo war die Entspannung?
Entschlossen stopfte Strangelove sich den zweiten Kopfhörer wieder ins Ohr und schloss die Augen. Er würde sich jetzt entspannen - egal was kommt!
Vielleicht sollte er sich auch langsam mal über eine neue Playlist Gedanken machen. Aber heute war nicht dieser Tag. Missmutig schlürfte er seinen zweiten Eiskaffee leer. Dann stellte er das leere Glas neben seine Liege und schloss die Augen. Langsam döste er weg.
We'll meet again
Don't know where
Don't know when
But I know we'll meet again some sunny day
Laute Rufe rissen den Doc aus seinem Schlummer. Die Musik in seinen Ohren war verklungen. Er hatte das ungute Gefühl, dass etwas passiert war. Er entfernte die Kopfhörer und versuchte auszumachen, woher die Aufregung kam und was genau geschehen war.
Offenbar kam der Tumult vom Wasser her.
“Da ist die Entspannung auch schon wieder dahin…”, murmelte er und stand von seiner Liege auf.
Er schaute Richtung des Meeres, aber konnte nicht sehen, was dort passiert war. Ob aus Pflichtgefühl oder aus Neugier - er machte sich auf zur Quelle des Lärms. Hoffentlich brauchte niemand seine Hilfe.
Recht schnell musste er sich seinen Weg durch eine Masse an Menschen bahnen, denn offenbar hatte das Spektakel eine Menge Schaulustige angezogen. Wie er das hasste. Er wollte aber auf keinen Fall die “Ich bin Arzt, lassen Sie mich durch”-Karte spielen. Am Ende war da gar nichts. Gleichzeitig versuchte er immer noch auszumachen, was all die Stimmen durcheinanderriefen. Da allerdings zu viele Tourist:innen und Einheimische zugegen waren, vermischten sich die unterschiedlichsten Sprachen miteinander und man konnte nichts heraushören. Als er in den vorderen Reihen angekommen war, konnte er direkt aufs Meer blicken. In weiterer Ferne sah er eine Gestalt im Wasser, die wild mit den Armen ruderte und immer wieder mit dem Kopf unter Wellen versank. Da ertrank jemand!
Hektisch blickte der Doc sich um. Hier gab es doch sicher einen Turm für Rettungsschwimmer:innen. Und tatsächlich, unweit stand ein großer, weiß gestrichener Holzturm. Und gerade als er überlegte zu diesem zu eilen, sprang auch schon die Tür des Häuschens oberhalb auf und ein großer Dino im roten Bikini trat heraus. Und irgendwie kam er Strangelove bekannt vor. Als die T-Rex-Dame vom Turm sprang und mit einer roten Rettungsboje unter einem ihrer kurzen Ärmchen Richtung Wasser rannte, erkannte er sie: Es war Schwester Sabimon. Er hatte schon beinahe wieder vergessen, dass sie ja auch hier war. Er beobachtete die Krankenschwester dabei, wie sie durchs seichte Wasser stapfte und sich in die Fluten stürzte. Moment… wenn sie so schnell zu jemandes Rettung eilt, dann sicher nicht nur, weil das ihr Beruf ist. Er schaute sich um und dann wieder zu der ertrinkenden Person. Er kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Als er endlich erkannte, um wen es sich da handelte, wurde er vor Schreck sehr blass. Hubert kämpfte in den Wellen um sein Leben! Der Doc musste handeln. Und zwar sofort!
Aber was sollte er tun? Um nochmal bis zum Rettungsturm zu laufen, war keine Zeit. Und auch sonst entdeckte er keinen Lifeguard am Strand. Er ballte die Pfoten zu Fäusten.
Pfoten? Ach ja! Er war doch ein Capybara! Entschlossen riss er sich die Sonnenbrille vom Gesicht und warf sie zur Seite. Dann rannte er auf das Meer zu und stürzte sich in die Fluten. Als geborener Schwimmer überwand er die Strecke mit Leichtigkeit. Durch seine wendige Gestalt konnte er den Wellen und Strömungen gut ausweichen beziehungsweise diese durchqueren. Binnen kürzester Zeit hatte er die Stelle erreicht, an der er Hubert kurz zuvor noch gesehen hatte. Jetzt war hier aber niemand mehr. Er schaute nach rechts und links und blickte sogar kurz zurück. Sabi war immer noch auf dem Weg hierher, er musste also richtig sein. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz. Und er verlor keine Zeit, holte tief Luft und tauchte. Unweit sah er den Karateka nach unten treiben. Mit ein paar schnellen Schwimmzügen war er bei ihm, packte ihn an den Armen und zog ihn wieder nach oben, Richtung Wasseroberfläche und Sauerstoff.
Als sie auftauchten, war auch die T-Rex-Dame angekommen. Schnell nahm sie Strangelove den Bewusstlosen ab und legte ihn über die Rettungsboje. Dann schoben ihn die beiden Rettenden eilig Richtung Strand. Dort angekommen, scheuchten sie die Schaulustigen zur Seite und hievten Hubert in den flachen Sand.
“Wir brauchen sofort einen Krankenwagen! Notarzt! Ambulance! IRGENDWAS!”, rief der Doc zu den Umstehenden und Bewegung kam in die Massen. Na wenigstens das. Schwester Sabimon war bereits dabei, eine erste Untersuchung durchzuführen.
“Ansprechbar ist er auf jeden Fall nicht”, der Doc öffnete eines von Huberts Augenlidern.
Aber keine Reaktion.
“Er atmet nicht!”, stellte sie mit einem kleinen Schluchzer fest.
“Reißen Sie sich zusammen!” sagte Strangelove und drückte ihren Arm.
“Was ist mit dem Puls?”
Die Schwester prüfte selbigen und schüttelte panisch den Kopf. Verdammt!
“Wiederbelebungsmaßnahmen, sofort!” rief er Sabi zu.
Diese schaute ihn nur verständnislos an und hob ihre viel zu kurzen T-Rex-Arme. Ach ja, da war ja was.
Sofort begann Strangelove nun selbst mit den lebensrettenden Maßnahmen.
Vorsichtig hob er Huberts Kinn an, um die Atemwege offen zu halten. Dann führte er zweimal eine kurze aber kräftige Beatmung durch und beobachtete, ob der Brustkorb sich dabei hob und senkte und die Luft auch wirklich in den Lungen ankam. Dies war Gott sei Dank der Fall. Sofort begann er mit der Herz-Lungen-Massage. Nach 30 Kompressionen folgten erneut 2 Beatmungen. Dann wiederholte er das Ganze. Schwester Sabi hielt dabei die Klauen an Huberts Handgelenk, um den Puls zu fühlen.
KOMM SCHON! schrie Strangelove innerlich. Stirb mir hier jetzt nicht weg!
Nach einer gefühlten Ewigkeit hustete der Karateka und ein Schwall Wasser kam aus seinem Mund. Der Doc half ihm sich etwas zur Seite zu drehen um die Flüssigkeit loszuwerden und nicht direkt wieder daran zu ersticken. Vorsichtig öffnete Hubert die Augen und blinzelte gegen die Sonne.
“Hubert, können Sie mich hören?”, fragte Strangelove und beobachtete den jungen Mann aufmerksam. Dieser nickte kaum merklich und hustete erneut.
Jemand reichte dem Doc 2 Handtücher über die Schulter.
“Vielleicht erstmal zudecken, damit er nicht auskühlt”, erklärte Coldblood. Das Spektakel war offenbar bis zum Strandkiosk hinüber geweht.
Dankend nahm der Doc die Handtücher und wickelte sie um den Körper vor ihm.
“Krankenwagen müsste auch gleich da sein.”
Wie aufs Stichwort bog das große Auto auch schon auf die Strandpromenade ein. Die Türen öffneten sich und 2 Sanitäter sprangen heraus, bereit den Überlebenden abzutransportieren. “Schwester Sabi, Sie fahren am besten mit”, richtete der Doc das Wort an die immer noch etwas aufgelöste T-Rex-Dame. Sie nickte und folgte den Sanitätern Richtung Krankenwagen. Im Vorbeigehen packte Hubert die Pfote des Docs.
“Sie kommen mich doch aber besuchen, oder?” fragte er mit schwacher Stimme, jedoch nicht ohne ein kleines Lächeln.
Strangelove tätschelte ihm die Hand.
“Sicher. Aber jetzt bitte erstmal ordentlich behandeln lassen, ja?”
Hubert ließ seine Pfote los und wurde in das Auto verfrachtet, gefolgt von einer mehr als besorgt schauenden Sabi. Die Türen schlossen sich und man setzte sich in Bewegung Richtung nahegelegenes Krankenhaus.
Das Capybara schaute dem Abtransport noch eine Weile nach. Dann begab er sich langsam zu seiner Strandliege zurück. Das Adrenalin verließ ihn langsam und er fühlte sich unendlich müde und ausgelaugt.
“Hey Doc, Sie sehen aus, als könnten Sie einen Drink vertragen”, rief Coldblood ihm aus einiger Entfernung zu.
Der Doc schaute auf seine Strandliege, dann aufs Meer. Mit einem Seufzen packte er seine Sachen zusammen, nahm die beiden leeren Eiskaffee-Gläser mit und folgte dem Laboranten Richtung Strandbar.
Coldblood nickte ihm zu und hielt ihm seine Brille entgegen, die er ja zuvor von sich geworfen hatte: “Ich mache Ihnen was Schmuckes, Mr. Buchannon!”
Als sie an dem großen Freisitz neben dem Laden ankamen, begrüßte Bergy sie schon fröhlich. Vor ihm eine beachtliche Anzahl leerer Cocktail-Gläser.
“Na Herr Doktor, das war ja alles schon wieder ganz schön aufregend!”
Strangelove ließ sich auf einen der Freisitz-Stühle fallen und bekam fast augenblicklich schon das von Coldblood angepriesene Getränk in die Pfoten gedrückt.
Ohne so genau hinzuschauen, was er da bekommen hatte, setzte er das Glas an und nahm einen großen Schluck. Sofort hustete er von dem bitteren, brennenden Gefühl, das sich sofort in seinem Rachen ausbreitete.
Lachend klopfte Bergy ihm wuchtig auf den Rücken, wobei seine Brille bedenklich nach vorn rutschte.
“Na, habe ich zu viel versprochen? Die Caipis dieser Echse sind die besten!”
Zufrieden an seinem eigenen Getränk nippend, tauchte Coldblood seine Füße wieder in die Wasserschüssel, in der nun auch ein paar Eiswürfel schwammen.
Vorsichtig nahm Strangelove einen weiteren Schluck aus dem höllischen Getränk. Schon besser. Langsam verließ ihn auch der letzte Rest Adrenalin und er rutschte ein wenig tiefer in seine Sitzgelegenheit.
“So hab ich mir meinen Urlaub wirklich gar nicht vorgestellt”, murmelte er vor sich hin.
“Ja nun, steckt man halt nicht drin, wa?”, sinnierte Bergy und leerte ein weiteres Cocktailglas in einem Zug.
Schweigend starrten sie alle in ihre Gläser, als Lurchi mit einem Tablett voller kleiner roter Shots auf die Terrasse kam. Sie verteilte die kleinen Getränke und prostete mit ihrem eigenen in die Runde. Alle erwiderten und leerten die rote Flüssigkeit und sofort begann kollektives Husten.
“Huch” rief sie erstaunt, während erneut kleine Rauchkringel aus ihren Nüstern stiegen, “Das war ja gar nicht der Erdbeerlimes. Na ja, noch jemand einen zweiten Mexikaner?”
Der Doc winkte ab.
“Ich sollte nicht so viel trinken”, sagte er und rieb sich die müden Augen hinter seiner Brille, “Ich will nachher noch ins Krankenhaus und mich vergewissern, dass es dem Patienten gut geht.”
“Immer pflichtbewusst!”, lobte Bergy den Arzt.
“Ja apropos” und Strangelove schaute alle in der Runde fest an, “was macht ihr eigentlich alle wirklich hier? Das kann doch nie und nimmer Zufall sein, dass wir alle ganz zufällig am selben Ort Urlaub machen.”
“Na ja, Schwester Sabi hatte in der Mittagspause vor ein paar Wochen ein Reiseprospekt mitgebracht. Und auf der letzten Seite war dieses unschlagbare Angebot. Wir waren eh alle längst urlaubsreif”, dabei zwinkerte Bergy dem Doc verschmitzt zu, “Also haben wir gemeinschaftlich beschlossen, hierher zu fliegen. Also eigentlich hatte Sabi das vorgeschlagen. Wir brauchten ja nur den Flug, aber es erschien uns wie eine gute Gelegenheit. Wir haben Gruppenrabatt bekommen!”
Es war also mehr oder weniger doch sowas wie Zufall gewesen. Konnte man nun auch nicht ändern.
“Ist dann jetzt überhaupt noch jemand in der Klinik?” fragte Strangelove, auch wenn es ihn nicht wirklich interessierte, denn es konnte ja wohl kaum chaotischer werden, als an jedem anderen Tag.
Bergy lachte laut: “Ach, Itze bekommt das schon hin. Etro ist ja auch noch da und zur Not sprengt Belli einfach die ganze Klinik.”
“Na das ist ja sehr beruhigend.”
Mit diesen Worten stand Strangelove auf und verabschiedete sich aus der Runde. Da er nicht wusste, wie lange er bis zum Krankenhaus brauchen würde, wollte er nicht zu spät losgehen. Vorher kehrte er allerdings in sein Hotelzimmer zurück, um seine Badesachen gegen normale Kleidung zu tauschen, sich noch einmal frisch zu machen und die Müdigkeit aus seinem Gesicht zu waschen.
Halbwegs wiederhergestellt, fragte er an der Rezeption nach dem Weg zum Krankenhaus und machte sich mit klopfendem Herzen auf den Weg, seinen Herzenspatienten zu besuchen.
In der Zwischenzeit im Klinikum
Mehrere Explosionen schallten durch die Krankenhausgänge und ließen das Gebäude erzittern. Schuttbrocken und Staubwolken flogen überall herum und trübten die Sicht.
Entnervt versuchte der Hausmeister dem Gerümpel mit einem Kehrbesen Herr zu werden.
“Das wird doch alles nichts. Was macht Belli denn da?” rief der Otter sehr laut, um die immer noch andauernden Explosionen zu übertönen.
“Ich glaube, er wollte mit Rob zusammen einen Gartenteich bauen”, rief Itze vom Empfangstresen her, hinter welchem er Schutz gesucht hatte.
“WAS WOLLEN SIE KLAUEN???”, schrie Otter zurück.
“BAUEN!” schrie der kleine Sheltie.
“Einen Bauen?”, rief der Hausmeister und wischte mit seinen Pfoten über die Latzhose, welche schon mehr als staubig war und auch sofort von einer neuen Wolke Staubpartikel eingedeckt wurde.
“Warum ist das denn so laut? Na wenigstens rauchen sie draußen!”, sagte Etro, breit grinsend über den gelungenen Wortwitz, sich seinerseits selbst hinter ein paar Aktenschränken vor den herumfliegenden Trümmern in Sicherheit bringend.
“Nicht das! Sie bauen einen Gartenteich!”, rief Itze verärgert in die kurze Stille, während ein fliegendes Stück Deckenplatte an seinem Wikingerhelm abprallte.
“Wer hat überhaupt genehmigt, dass hier alle gleichzeitig Urlaub machen dürfen”, wollte der Otter wissen und trat verärgert gegen einen großen Brocken Putz.
Vorsichtig lugte der Rezeptionist über den Tresen.
“Was weiß ich denn, wer hier die Urlaubsplanung macht. Wahrscheinlich Bergy.”
“Aber der ist doch nie… Moment. Hat er deshalb immer so viel Urlaub?”
Itze legte den Kopf schief.
“Jetzt wo du es sagst. Das hätte uns allen schon längst auffallen sollen. Das sollte man vielleicht mal ansprechen. Allerdings…” und er schaute auf das Chaos ringsherum, “Ich denke, wenn der Chef wieder da ist, dann wird er erstmal mit anderen Dingen beschäftigt sein.”
Wie zur Bestätigung, detonierte ein neuer Sprengsatz unter ohrenbetäubendem Lärm und tauchte das Klinikum in eine dichte Staubwolke.